Das Besondere an Livingston sind wohl seine Einwohner. Das wurde uns schon beim an Land gehen bewusst, als uns ein leicht abgewrackt aussehender schwarzer Rastafari fragte: "Smoke some ganja? Do you want Weed??"
Wie soll man da keine Vorurteile haben? ;)
Livingston ist die einzige Stadt Guatemalas, in der eine Bevölkerungsgruppe afro-karibischer Wurzeln lebt. Die Garífuna, die von westafrikanischen Sklaven abstammen und ihre eigene Sprache (ein Mix aus Spanisch, Englisch, Französisch und Karibisch) entwickelt haben, prägen mit Stolz diesen kleinen Ort und geben ihm eine besondere Atmosphäre. Neben den Garífuna leben hier aber auch noch die Kekchi, ein Volk indigener Maya-Nachfahren, die mit ihren traditionellen bunten Trachten den totalen Kontrast bilden und mich wieder an das Guatemala erinnerten, in dem ich die letzten Monate verbracht habe. Livingston selbst zeigt mit heruntergekommenen Häusern und einem schmalen schmutzigen Strandabschnitt kein all zu schönes Stadtbild, der Hafen allerdings und auch der Strand bieten jedoch einen tollen Ausblick auf die Karibik. Vom Strand aus konnten wir die einfache Bevölkerung beim Fischen beobachten: Mit ihren Händen warfen sie Netze aus und mussten mit den hungrig herabfliegenden Pelikanen um ihre Beute kämpfen. Ein ortstypisches Gericht ist übrigens Tapado, eine aufwändig zubereitete Suppe aus Kochbananen und Kokosmilch mit Meerestieren. Die probierten wir dann abends in einem der Restaurants zu Live gespielter Trommel-Musik und spontanen Tanzeinlagen einiger Garífuna-Frauen.
An Wetter hatten wir beide Extreme: an unserem Ankunftstag wurden wir von kübeleimerweise hinab prasselndem Regen begrüßt. Am nächsten Morgen schien die Sonne dagegen so stark, als wolle sie den Vortag nachholen und dem Regen Konkurrenz machen.
Was für tolle Eindrücke, nix mit Bilderbuchromantik sondern authentisch - sehr schön. Ich mag das Bild von den leuten mit dem Fischernetz total gern.
AntwortenLöschenGibt´s was in Sachen Fahrrad zu berichten? Bin so gespannt...
Liebe Grüße