12.-13.1.14 - Vom Pazifik zur Karibik II Weiterreise Richtung Osten

Um zur Karibikkueste zu gelangen, haetten wir uns auch einen Touristen-Shuttleservice buchen koennen, aber wir haben die spannendere Variante gewaehlt und arbeiteten uns mit den oeffentlichen Bussen langsam vor. Schliesslich wollten wir uns auch die untouristischen Orte angucken und nicht nur der Standard-Reisefuehrer-Route folgen. 
Also fuhren wir ueber Guatemala-Stadt Richtung Osten des Landes, erst einmal nach Jalapa. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz hat tatsaechlich wenig zu bieten und so verbrachten wir den Nachmittag nach einem kleinen Stadtrundgang in dem (sehr sehr schoenen) Hotel und beschlossen am naechsten Morgen weiterzureisen.
Uebrigens ist Reisen, Uebernachten und Essen gehen im Vergleich zu Europa ziemlich guenstig: Fuer ein einfaches Hostelzimmer zahlt man pro Person ca. 5-7 Euro, fuer ein Abendessen meist noch weniger. 

Route von Antigua nach Jalapa

Ausblick aus unserem Hotelzimmer II




Route von Jalapa nach Ipala

Von Jalapa kommt man innerhalb von 2 Stunden mit kleinen Bussen nach Ipala, ein Ort in dessen Naehe der gleichnamige Vulkan gelegen ist. Wie, schon wieder ein Vulkan? - denkt sich jetzt vielleicht der ein oder Andere. Tatsaechlich war mir immer noch nicht wirklich nach einem Aufstieg, aber Max wollte sich wenigstens eines der Naturmerkmale Guatemalas nicht entgehen lassen. Zum Glueck ist der Ipala mit seinen 1650 m wesentlich einfacher zu erklimmen als der am Atitlan-See. So brauchten wir nur 2 Stunden bis wir oben waren und wurden mit einem Ausblick auf einen wunderschoenen Kratersee, das Besondere dieses Vulkans, belohnt.

















09.-11.01.14 - Vom Pazifik zur Karibik I

Die letzten zwei freien Wochen durfte ich zum Reisen nutzen, schliesslich hab ich bisher nur einen kleinen Teil Guatemalas gesehen und in der Musikschule haben wir Lehrer im Januar so gut wie Ferien. Begleitet wurde ich von jemand Besonderem, denn am 9.1. kam mein Freund Max aus Deutschland angeflogen! Wir starteten unseren Trip in Antigua - die guatemaltekische Stadt (nach Comalapa), in der ich mich mittlerweile einigermassen auskenne und die sich sehr gut eignet, um sich ans Land zu gewoehnen: Europaeischer, kolonialistischer Baustil und sehr viele andere Touristen. Fuer den Einstieg genau richtig, aber eben auch nicht das reale Guatemala. Dennoch sollte sich mein Freund die schoensten Plaetze Antiguas nicht entgehen lassen.







Ausblick aus unserem Hostelzimmer

Uebrigens spuerten wir in den Tagen (bzw eigentlich nur Max, ich glaub ich bin zu unsensibel..) ein leichtes Erdbeben, welches die Aktivitaet des Vulkans Pacaya betraechtlich erhoehte. Normalerweise ein beliebtes Touristenziel - auch ich war ganz am Anfang einmal dort oben - wurde das Erklimmen des Vulkans in dieser Woche untersagt. Umliegende Doerfer wurden aus Angst vor einem erheblicheren Ausbruch sogar evakuiert. 

Von Antigua aus buchten wir uns fuer einen Tag zwei Plaetze in einem Shuttle nach Monterrico, welches uns innerhalb von 3 Stunden zur Pazifikkueste brachte.



Das Klima ist hier unten deutlich tropischer und heisser als in Antigua, welches im kühleren Hochland liegt. Was außerdem auffällt ist der Strand, welcher sich durch seinen feinen schwarzen Vulkansand auszeichnet und sich über die gesamte mittelamerikanische Pazifikküste erstreckt. Obwohl wir an einem Samstag in Monterrico waren, zeigten sich nur wenige Badegaeste und so war der Strand schoenerweise nicht von Touristen oder Einheimischen ueberlaufen. Schwimmerfreundlich zeigt sich der Pazifik allerdings nicht gerade, hohe Wellen und eine starke Stroemung fuehrten dazu, dass wir uns respektvoll an die Wasserkante stellten und uns nur zur Abkuehlung vom Meer umspuelen liessen.



Der Ort Monterrico selbst ist mit ein paar Hotels, Cafes und keinerlei Sehenswuerdigkeiten eher uninteressant, daher reichte ein Tagesausflug am Strand vollkommen aus.



Demnaechst geht es weiter mit unserer Reiseroute, die uns auf einigen abenteuerlichen Umwegen an die Kueste eines anderen Ozeans fuehrte..

Weihnachten und Silvester 2013

Weihnachten verbrachte ich dieses Jahr relativ ruhig und entspannt bei der Familie unserer Gastmutter in der Hauptstadt. An Heiligabend ging ich um 21 Uhr mit zum katholischen Gottesdienst, der mir mal wieder gezeigt hat, dass mir diese Konfession wahrscheinlich fuer immer fremd bleiben wird. Aber interessant war es trotzdem und der Pfarrer hat uns Deutsche sogar extra am Anfang des Gottesdienstes begruesst, das gibt natuerlich Pluspunkte... Nachdem wir wieder nach Hause gekehrt sind, hiess es warten bis Mitternacht, denn erst dann darf sich "Feliz Navidad" gewuenscht werden. Die Zeit nutzten wir Deutschen, um unseren hier schon fast beruehmten Gluehwein (oder auch Ponche aleman) zu zubereiten. Als die Uhr dann 12 schlug, ging in der Stadt ein Feuerwerk los, welches ich bisher nur von Silvester kannte. Tatsaechlich wird hier an Weihnachten mehr geknallt, als an der Nacht zu Neujahr! Das schauten wir uns eine Weile an und danach gab es dann endlich Essen. Nichts Schweres, schliesslich war es schon mitten in der Nacht, den Truthahn gab es erst am naechsten Tag. An Heiligabend gibt es erstmal die landestypischen Tamales, ein in Bananenstaudenblaettern servierter Maisbrei mit Fleisch (fuer mich Pilze und Paprika). Ihr fragt euch sicher wo die Bescherung geblieben ist. Tatsaechlich ist es so, dass Geschenke hier noch symbolisch gemeint sind und es daher wenn ueberhaupt, nur Kleinigkeiten gibt. Die grosse Geschenkeschlacht blieb also aus, was ich gar nicht mal so schlimm fand. Es war auch ohne ein sehr nettes und schoenes Weihnachten.




Nach dem Hoellen-Vulkantrip an meinem Geburtstag musste ich mich erstmal erholen. Zu Silvester lud uns die Tochter von Juanita, Sharling, zum Feiern bei sich ein. Zum Glueck wohnt sie in Santiago Atitlan, also praktisch neben dem Vulkan, den wir zuvor bezwungen haben und ich genoss einen faulen Tag lesend in der Sonne mit Blick auf den See. Auch Silvester verlief sehr entspannt, es war fast die gleiche Runde wie an Weihnachten, welche aus Juanita und ihren zwei Geschwistern (Eufelia und Don Carlos) bestand, einer befreundeten mexikanisch-staemmigen Frau und ihrer Tochter sowie einer Spanierin, die ebenfalls grade einen Freiwilligendienst macht und bei Sharling wohnt. Da jede Nation etwas zum Essensangebot beigetragen hat, gab es eine deutsche Kaese-Lauch-Suppe, mit Fisch gefuellte Chilischoten aus Mexiko, spanische Kartoffel-Tortilla und mal nichts typisch Guatemaltekisches. Kurz vor Mitternacht fuhren wir mit einem Boot eines nahe gelegenen Hotels Richtung Mitte des Sees um von dort aus das neujaehrliche Feuerwerk zu bewundern. Danach ging es zurueck an Land und wir "jungen Leute" feierten an der zu dem Hotel zugehoerigen Bar noch ein bisschen weiter. 

Garten mit Seeblick





Ein paar aus der Runde an Silvester - Mittags

- und zu Abend






29.12.13 - Ein unvergesslicher Geburtstag

Wir sind oben. So ganz glauben können wir es noch nicht, zu sehr liegen uns die letzten Stunden Anstrengung noch in den Knochen. Es ist 5 Uhr nachmittags, die Sonne steht schon tief und ich stehe auf dem größten der 3 Vulkane die den berühmten Lago de Átitlan umgeben. Dem Vulkan Átitlan in 3537 Meter Höhe. Na gut, ein paar Meter zur Spitze fehlen noch, aber das kümmert uns nicht. Hauptsache wir haben nach 7 Stunden einen Platz zum Schlafen gefunden, bis hier hin und nicht weiter. Die Aussicht ist traumhaft, das geben auch meine beiden Mitwanderer, einer meiner deutschen Kollegen und ein Freund aus den Staaten, zu. Sie haben sich jeweils eine Zigarette angesteckt und wir versuchen die paar Augenblicke zu genießen, die wir noch haben, bis es dunkel wird. Meinen Geburtstag hab ich hauptsächlich damit verbracht steile Waldwege hinaufzukraxeln, die Zeltstangen unten zu vergessen und aufzupassen, nicht auf gefährlich lockeren Steinen auszurutschen. Die folgende (12 Stunden lange!) Nacht im Zelt war eisig kalt und nach einem Frühstück am nächsten Morgen, welches aus einem pappig gewordenen Sandwich bestand, begann der nicht weniger schwierige Abstieg. Was geblieben ist, sind diese Fotos und 3 Tage andauernder Muskelkater. Unvergesslich war er auf jeden Fall, mein 19. Geburtstag.