24.10.2013 - Fiesta in Comalapa

Der Geburtstag von Rafael Alvarez Ovalle, welcher nicht nur Komponist der guatemaltekischen Nationalhymne war, sondern auch in Comalapa geboren wurde, gab den Ortseinwohnern Anlass genug, um die blau-weiß-blaue Flagge zu hissen und 2 Tage lang durchzufeiern.
Der Plaza Central befand sich im Ausnahmezustand - zahlreiche Schaulustige versammelten sich hier schon am Mittwochabend...



...um die verschiedenen Blaskapellen plus vorweglaufenden Tänzerinnen anzuhören und anzusehen, welche ihre mehr oder weniger musikalischen Talente zum Besten gaben.


                           


Auch unser Orchester machte sich bereit, um in der Municipalidad, dem Verwaltungsgebäude Comalapas, aufzutreten. Geplant war, dass es um 18:30 losgehen sollte.. Da um die Zeit aber grad mal mit dem Aufbau der Technik usw. begonnen wurde, vertrieben wir uns die Wartezeit damit, Fotos zu schießen.




  

Endlich konnte es losgehen mit dem Programm. Nachdem meine Gastmutter und Präsidentin der "Casa de la Cultura" eine Rede gehalten hatte, trat eine Gruppe von Marimbaspielern, die extra aus der Hauptstadt angereist sind, auf die Bühne. Marimba, eine Art Riesenxylophon, ist das Nationalinstrument Guatemalas (wobei ich irgendwo gelesen habe, dass es vor langer Zeit mal von Sklaven aus Afrika eingeführt wurde.) Dennoch, die Gruppe war richtig gut und es war interessant zu sehen, wie 3-4 Leute es schaffen, auf dem selben Instrument zu spielen, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen.


Nach 30 Minuten Marimba war dann endlich unser Orchester an der Reihe.  Wir spielten 6 unterschiedliche Stücke, von denen 2 von einer japanischen Sängerin begleitet wurden, die mit unserem Dirigenten/Chef/Kumpel Nico befreundet ist. Auch zwei andere Japanerinnen spielten noch mit und so bestand das Orchester aus Mitgliedern aus immerhin 3 verschiedenen Kontinenten. (Leider kann ich hier keine Videos hochladen, da die Dateien zu gross sind und ich kein Programm zum Ändern habe.) 




Am Donnerstag war der eigentliche Geburtstag und am Vormittag ging es dann erst richtig los. Zahlreiche Marschbands aus der Umgebung reisten an, um Parade zu laufen und an dem Wettbewerb teilzunehmen, den die beste Banda gewinnen würde. Diese legten sich auch ordentlich ins Zeug, manche waren wirklich gut anzusehen und -hören. 




An der Parade nahmen auch Reiter des Militärs zu Pferden teil, diese waren jedoch durch den Trubel völlig verstört und konnten kaum gebändigt werden. Das Publikum schien sich an den steigenden Tiere aber eher zu erfreuen.



Höhepunkt des Ganzen war natürlich die Nationalhymne, die von einer der Kapellen gespielt und von dem Gesang der Anwesenden begleitet wurde, inklusive Hand auf dem Herzen. Über den Text lässt sich in Anbetracht der (besonders für die indigene Bevölkerung) blutigen Geschichte des Landes streiten, die Melodie selbst gefällt mir jedoch ziemlich gut. 

Am Nachmittag standen dann Darbietungen mehrerer Tanzgruppen auf dem Programm, auf die ich mich besonders gefreut hatte. Die Gruppen selbst unterschieden sich allerdings nur in der Farbe ihrer Cheerleader-Klamotten, ansonsten hüpften alle zu schlecht geschnittenen David Guetta-Psy-Rihanna-Remixen auf und ab.
Schon ein bisschen seltsam, wenn man sich so das überwiegend indigene Maya-Publikum anschaute. Hatte irgendwie etwas traditionelleres oder zumindest nicht ganz so amerikanisiertes erwartet. Meine Bewunderung bekamen die Tänzer aber dafür, dass sie selbst als es unglaublich zu schütten anfing, unermüdlich weiter im Regen herumhopsten. 


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